Wir begrüssen
Sie auf der inoffiziellen Web-Seite des Volkseigenen Künstlers Russlands, des Professors
Friedrichs LIPS
Konzertvirtuose · Kammermusiker ·
Arrangeur · Buchautor · Pädagoge
Friedrich
Lips wurde am 18. November 1948 als Sohn deutschstämmiger Eltern
in der Stadt Jemanschelinsk (Bezirk Tscheljabinsk) geboren, runde 2.00 km östlich von Moskau
und bereits jenseits des Ural-Gebirges, im asiatischen Teil der Sowjetunion.
1967 beendete er die Ausbildung an der Musikmittelschule „Michail Glinka“ von
Magnitogorsk in der Klasse von E.
Kudinow (Bajan, Dirigieren). Anschließend führte ihn sein Weg nach Moskau an
das Staatliche Gnessin-Institut für
Musikpädagogik, wo er zum Meisterschüler von Sergei Kolobkow avancierte und in
seiner Klasse im Jahre 1972 (Bajan, Dirigieren)
examinierte sowie ferner 1974 die Aspirantur abschloß.
Bereits
von 1971 an war er selbst als Lehrer am Gnessin-Institut
tätig. 1980 wurde er zum Dozenten ernannt, 1989 zum Professor.
Seit 1996 ist er Leiter des Fachbereichs Volksinstrumente – dem das
Bajan-Akkordeon zugeordnet ist – an dem inzwischen zur Russischen Musikakademie umbenannten, renommierten
Institut. Als Gastprofessor lehrt er
an zahlreichen Institutionen und Akademien des In- und Auslandes (u.a. in Irun,
Spanien; Groningen, Niederlande; Royal Academy, London) Als Gastdozent ist er
international bei Seminaren, Meisterklassen
und pädagogischen Kursen hoch geschätzt und wirkt ferner als Juror bei den
bedeutendsten Musikwettbewerben. 1989 hat er das internationale Musikfestival
„Bajan und Bajanisten“ in Moskau ins Leben gerufen, dem er als Künstlerischer
Leiter bis heute vorsteht, sowie den renommierten Moskauer Musikpreis für
Bajan-Akkordeonsolisten initiiert.
Während
seiner nach wie vor aktiven Tätigkeit als Pädagoge sind bislang aus seinen Klassen in der damaligen
Sowjetunion, im heutigen Rußland und auch in zahlreichen Auslanden eine
Vielzahl von erstklassigen Musikern
aller Altersstufen
hervorgegangen, die inzwischen selbst zu Preisträgern nationaler und
internationaler Wettbewerbe, zu renommierten Konzertmusikern und Pädagogen
geworden sind: Witali Muntjan,
Wladimir Dolgopolow, Sergei Najko, Peter Gerter, Enwer Seit-Abdulow, Ilja Kurtjew,
Wladimir Korol, Dmitri Sacharow, Juri Prochorow, Alexander Tschernikow, Irina
Jarosch , Juri Kalaschnikow, Waleri Dubowik, Alexander Uschakow, Alexei
Artemjew, Alexander Kowtun, Wladimir Tschugunow, Pawel Saizew, Alexander
Schmykow, Jewgeni Grechow, Tatjana Semitschastnowa, Alexander Sewastian, Alexei
Antonow, Sergei Woitenko, Michail Burlakow, Alexander Gataullin, Aidar
Gainullin, Irina Wlassowa, Alexej
Lawrentjew, Stanislaw Wenglwskij (Rußland); Max Bonnay, Christine Bonnay,
Jean-Luc Manca, Judith Borto, Boban Bjelitsch, Sascha Zvetic, Sinisa Voljavec,
Dusan Michailovic, Ińaki Alberdi, Raimondas Sviackevicius, um nur einige zu
nennen.
Als
konzertierender Künstler wurde Friedrich Lips im Jahre 1969 überragender 1.
Preisträger bei den berühmten Internationalen Musikwettbewerben in Klingenthal
(DDR). 1970 nahm ihn daraufhin die staatliche sowjetische Konzertagentur
„Goskonzert“ unter Vertrag. Damit begann eine einmalige
und faszinierende Laufbahn als Konzertvirtuose und Kammermusiker, die bislang
in der Musikszene Bajan-Akkordeon ohne Vergleich ist. In den folgenden 30
Jahren ununterbrochen aktiver Konzerttätigkeit bis zum heutigen Tag führten
ihn Hunderte Konzerte in die ganze Welt (u. a. in die USA, Kanada, China,
Frankreich, Spanien, Italien,
Schweiz, Österreich, Deutschland, Niederlande, Japan, Norwegen, Dänemark), zu
den berühmtesten Konzerthäusern (u.a. Großer Saal des Tschaikowski
Konservatoriums Moskau, Concertgebouw Amsterdam, Santory Hall Tokyo, Lincoln
Center New York, J. F. Kennedy Center Washington), zu den renommiertesten
Musikern (u. a. Gidon Kremer, Wladimir Igolinski,Yo-Yo Ma, Wladislaw Toncha,
Mark Pekarski) und zu den bedeutendsten Komponisten (u. a. Sergei Berinski,
Michail Bronner, Alexander Cholminow, Jewgeni Derbenko, Edison Denissow, Sofia Gubaidulina, Efrem Podgaiz, Alfred
Schnittke, Wladislaw Solotarjow, Kirill Wolkow, Roman Ledenjow, Tatjana
Sergejewa, Wladimir Rjabow).
1982
wurde ihm für seine außerordentlichen Leistungen die staatliche Auszeichnung
„Verdienter Künstler“ zuerkannt, 1994 die des „Volkskünstler Rußlands“. In
einer feierlichen Zeremonie wurde das Dekret im Kreml von Präsident Jelzin
persönlich überreicht.
Längst
ist seine Bekanntheit über die Grenzen der einschlägigen
Bajan-Akkordeon-Musikszene hinaus gewachsen. Friedrich Lips ist als
Interpret besonders in den letzten 10 Jahren immer häufiger Gast bei international
bedeutendsten Musikfestivals gewesen, so u. a. in Amsterdam, Huddersfield,
Lockenhaus, Moskau, Turin, Boston, Schleswig-Holstein, Portogruaro. In
zunehmendem Maße widmet er sich der Verbindung zu anderen Instrumenten, in
kammermusikalischen und sinfonischen
Besetzungen. Er wirkt in zahlreichen Kammermusik-Ensembles und konzertierte mit
renommierten Orchestern, so zum Beispiel unter Leitung von Gennadi
Roschdestwenski, Wladimir Spiwakow, Juri Baschmet, Oleg Agarkow, Timur
Mynbajew, Juri Nikolajewski, Yuji Takahashi, Luka Pfaff, Lew Markis, Dmitri Liss, Walery Gergiew.
Der
Einfluß von Friedrich Lips
auf die musikalische Entwicklung der
Musik und Kultur für Bajan-Akkordeon ist außerordentlich und schon mit dem
Attribut „von historischer Bedeutung“ zu beschreiben. Mit ungebrochenem
Engagement bemüht er sich darum, das Instrument Bajan-Akkordeon möglichst
breiten Kreisen international etablierter Komponisten und Musiker vorzustellen.
So ist eine Vielzahl von neuen Werken für das Bajan-Akkordeon in verschiedensten
Besetzungen aus der Feder namhafter Autoren allein seinem Bemühen, seinem
beständigen Wirken zuzuschreiben. Viele Werke wurden ihm persönlich gewidmet,
mehr als 50 bedeutendere Werke wurden von ihm selbst uraufgeführt und mehr als
100 Kompositionen – allein auf über zwei Dutzend CDs – in verschiedenen Ländern
Amerikas, Europas und Asiens eingespielt und veröffentlicht. Die in Moskau
erschienene CD „Sieben Worte“ wurde 1991 als „CD des Jahres“ in Paris mit dem
„Diapason d’or“ ausgezeichnet.
Das
kreative Schaffen als Autor überläßt Friedrich Lips nicht nur den anderen, sondern hat
als Bearbeiter selbst zahlreiche Werke der Musikkunst aus der Klassik und der Neuzeit für das Bajan-Akkordeon in eine
Werkform gebracht, die die Möglichkeiten des Instruments in idealer Weise zum
Ausdruck kommen lassen. Ferner ist
er Verfasser zahlreicher
musiktheoretischer Schriften, Artikel und Fachbücher, die zum Teil weltweite
Bedeutung erlangt haben, so z. B. die Titel „Iskustvo igry na bajane“ (Moskau,
1985 ), „Die Kunst des Bajanspiels“ (Kamen, 1991), „Ob iskustve bajannoi
transkripzii“ (Moskau, 1999), „The Art of Bayan Playing“ (Kamen, 2000).
Die
Bedeutung der Person Friedrich
Lips und die seines musikalischen
Schaffens wird zweifelsohne erst durch die Geschichte bewertet werden. Schon
heute läßt sich jedoch erkennen, daß er, wie kein anderer, die Musikszene
bewegt, junge Künstler protegiert, etablierte Komponisten inspiriert und der
Bajanistik in ihrer Gesamtheit als ein fortwährender, initialer und einzigartiger
Motor dient. Er zeichnet sich dabei durch eine außergewöhnliche Weltoffenheit,
einen ausgesprochenen Liberalismus
und eine innige Toleranz gegenüber allen und allem, besonders gegenüber anders
denkenden, anders musizierenden aus. Bei ihm verliert sich die Schmalspurigkeit
eingefahrener Musiker-Ideologen einerseits und die oft bei seinen Zeitgenossen feststellbare notorische Bedürftigkeit nach Miss
ionarismus, d.h. andere von seiner Meinung, seinem Weg zu überzeugen .
Админ Nikolaj Petruk